Verursachen des Tennisellenbogens
Es ist ein Missverständnis, dass ein Tennisellenbogen immer durch Überbelastung entsteht. Viele von unseren Patienten belasten Ihre Arme nur wenig. Deshalb bringt Ruhe nicht die Besserung, die bei überbelasteten Sehnen zu erwarten wäre.
Aufnahmen von Tennisarme mit Ultraschall oder MRI zeigen einen Mangel an Ordnung und Zusammenhang in der Struktur der Kollagenfasern. Häufig werden auch bei anderen Sehnen dieser Patienten (oder bei der gleichen Sehne am anderen Arm) Abnormalitäten festgestellt. Dies ist bei fast 60% der Patienten der Fall. Diese Patienten haben jedoch keine Beschwerden am anderen Arm und die Sehnen sind ganz asymptomatisch.
Eine Schlussfolgerung ist, dass das Auftreten von Sehnenbeschwerden häufig von der Person abhängt. Bestimmte Menschen haben ein viel größeres Risiko einer Sehenverletzung als andere. Über die Ursachen ist noch wenig bekannt. Wenn Ihr Tennisarm eine pathologische Struktur aufweist, so bietet dies an sich keine Erklärung für Ihre Beschwerden oder Ihre Schmerzen. Wahrscheinlich zeigt Ihr anderer Arm das gleiche Bild und ist er trotzdem schmerzfrei. Lassen Sie sich nicht irren: Untersuchungsergebnisse bieten häufig keine Erklärung für die Schmerzen, die Sie am Tennisarm empfinden.
Bei einer Sehnenverletzung treten die folgenden Reaktionen auf:
- Desintegration des Kollagens: die Fasern in den Sehnen verlaufen nicht mehr parallel und es entstehen Löcher in derFaserstruktur (schwarze Flecken)
- leichte Entzündungssymptome, aktive Zellen, Zunahme von Stoffen, die Schmerzen generieren
- Zunahme von Matrix (Grundsubstanz), mehr Wasser, dickere Sehne, Schwellung (beim Tennisellenbogen nicht wahrnehmbar)
Ein Tennisellenbogen ist im Prinzip normal belastbar. Wenn Sie am nächsten Tag deutlich schlimmere Schmerzen empfinden, so verringern Sie die Belastung um etwas. Normalerweise zeigt sich erst nach 24 Stunden, ob die Belastung zu groß war. Die Sehnen brauchen einige Zeit um sich der Belastung anzupassen. Bleibt die Empfindung der Schmerzen gleich oder wird sie geringer, so dürfen Sie die Belastung stufenweise erhöhen. Schwere Belastung ist nur selten schädlich, wenn sie nicht abrupt stattfindet.